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SOLWODI Ungarn

2019 haben wir in zwanzig Fällen Hilfe geleistet. Alle Personen, die sich an uns wandten, waren Frauen ungarischer Staatsangehörigkeit. Zwei Klientinnen erlitten seelischen Missbrauch, vier Frauen gerieten in eine Lebenskrise, vier wurden sexuell belästigt bzw. vergewaltigt. Fünf Frauen waren Opfer häuslicher Gewalt und fünf Opfer von Zwangsprostitution. Unsere Hilfsangebote: Vermittlung von Therapieangeboten, Übersetzung bei Auslandsaufenthalten, seelsorgerische Gespräche, finanzielle Unterstützung.

 

Konferenzen und Fachtagungen für Menschenhandelsopfer

Für den 8. Februar hatten wir eine Konferenz und einen Gebetstag für Opfer von Menschen-handel organisiert. Die Veranstaltung wurde von Michael August Blume, SVD, Apostolischer Nuntius von Ungarn, eröffnet. Ágnes Németh, Leiterin der Abteilung Kriminalprävention, hatte einen Vortrag gehalten. Im Podiumsgespräch berichteten in der Opferhilfe tätige Frauen von ihren Erfahrungen. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Haus des Dialogs organisiert, wo die Veranstaltung auch stattfand. 

Am 18. Oktober, dem Europäischen Tag gegen Menschenhandel, hatten wir mit dem Haus des Dialogs und der ungarischen Polizei einen Fachtag durchgeführt. Nach der Eröffnungsrede von Michael August Blume führte Csilla Janka, Vertreter des ungarischen Innenministeriums, ins Thema ein. Unter den Referentinnen waren Sr. Dr. Lea Ackermann, Agnes Németh und Délia Bíró, eine klinische Fachpsychologin. In Workshops konnten die Teilnehmer*innen ihre Kenntnisse ertieften, zu den Themen Prävention, Streetwork, therapeutische Angebote für missbrauchte Kinder, Rehabilitations- und Reintegrationserfahrungen im Schutzhaus.

 

Sensibilisierungs-Workshops zum Thema Menschenhandel

Ziel der Workshops ist es, Personen, die seelsorgerisch tätig sind, bei der Identifizierung und Weiterleitung der Opfer zu unterstützen. In Jugendgruppen ist Prävention unser Ziel. Sensibilisierungsprogramme gab es 2019 für eine Pfarreiengruppe, zwei Angebote für Freiwillige, einen Workshop für junge Erwachsene und einen weiteren für Studentinnen, die in einem Studentinnenheim leben, das von Ordenschwestern geführt wird.

 

Ausbau der Beziehungen zu kirchlichen und zivilen Organisationen

Die Konferenz der höheren Oberinnen unterstützt die Sendung unseres Vereins seit Gründung. Im März und November 2019 haben wir an Tagungen der Konferenz teilgenommen und die Mitglieder über unsere Tätigkeiten informiert. Bei der Tagung im November hatten zum ersten Mal die Vorgesetzten der Frauen- und Männerorden zusammen getagt.

 

Pastorale Richtlinien zum Menschenhandel: https://katolikus.hu/dokumentumtar/4015

Wir sind der Konferenz der höheren Oberinnen für ihre finanzielle Unterstützung dankbar, weil so die Übersetzung und Herausgabe der pastoralen Richtlinien zum Menschenhandel auf Ungarisch ermöglicht wurde. Dank unserer Netzwerkarbeit ist das Dokument auch online.

 

Netzwerktreffen

Seit 2015 arbeiten wir mit dem Netzwerk der europäischen Ordensschwestern, RENATE (Religious in Europe Networking Against Trafficking and Exploitation), eng zusammen. Die Mitarbeiterinnen von SOLWODI Ungarn sind zugleich Mitglieder von RENATE. Unsere Zusammenarbeit war für die konkrete Opferhilfe sehr vorteilhaft. Die Vorsitzende unseres Vereins hat im Oktober 2019 in Vilnius am Strategie-Treffen von RENATE teilgenommen. Auch wurde bereits das europäische Treffen des Netzwerkes für 2021 vorbereitet.

Wir sind stets mit der Stiftung „Anonymus Way” im Kontakt. Diese NGO hat ein Schutzhaus und Rehaprogramm für Opfer. Sie organisiert jedes Jahr vor Weihnachten eine Geschenke-Aktion für Frauen in der Prostituition. 2019 waren wir zum vierten Mal dabei.

Ergebnisse der Zusammenarbeit mit dem Haus des Dialogs waren der Gebetstag im Februar sowie die Konferenz und Fachtagung im Oktober. Als nächstes startet ein Pilotprojekt am 7. Februar 2020: Ein Sensibilisierungsprogramm für Bischöfe und Koordinatorinnen, die in den Diözesen für das Thema Menschenhandel zuständig sind.

Um Klientinnen zu helfen, sind wir 2019 mit unterschiedlichen Organisationen in Kontakt getreten, z.B. mit dem Lea Heim (Familienheim für vorübergehende Unterbringung), der Stiftung für Familien 2005 (Hilfe für Familien, die in eine große Krise geraten sind, in Nord-West-Ungarn), der Heilsarmee, der SET FREE-Bewegung und mit der ungarischen Polizei. Auch mit SOLWODI Österreich und SOLWODI Deutschland haben wir zusammengearbeitet.

In die Diözese Temesvár (Timisoara/Rumänien) haben wir eine Ausbildungsreferentin von SOLWODI Rumänien vermittelt. So konnte ein Präventionsprogramm für benachteiligte und gefährdete Jugendliche auf Rumänisch organisiert werden. Für ungarisch sprechende Seelsorger planen wir für 2020 einen Sensibilisierungsworkshop.

Im August 2019 hat der italienische Verein Associazione Papa Giovanni XXIII uns kontaktiert.   Eine Ungarin wurde in Italien umgebracht. Der Familie war es nicht möglich, die Leiche überführen zu lassen. Durch die Zusammenarbeit mehrerer Organisationen konnte die im Januar 2018 Getötete im Dezember 2019 endlich die letzte Ruhe in Ungarn finden.

 

Teilnahme an fachlichen Weiterbildungen, Konferenzen 2019

  • Trainingstage mit Organisationsentwicklern im Januar, Februar und März,
  • ein Kommunikationsworkshop im August, 
  • Konferenz im Mai zum Thema Kinderschutz, organisiert vom katholischen pädagogischen Institut und dem ignatianischen pädagogischen Beirat, 
  • Treffen mit SOLWODI Bad Kissingen, 
  • Teilnahme an der Zehnjahresfeier der internationalen Organisation der Ordensschwestern „Talitha Kum” im September in Rom.

 

Kontakt:

SOLWODI Hungary Egyesület, www.solwodi.hu,

 

Telefon:   +36-30-223-4867 oder   +36-1-633-3315

Email:

Hompage: www.solwodi.hu

 

K&H Bank 10401048-50526867-51481002

 

 

 

 

Bücher

Chronik_SOLWODI

30 Jahre SOLWODI Deutschland 1987 bis 2017 -

30 Jahre Solidarität mit Frauen in Not in Deutschland

 

Autorinnen: Sr. Dr. Lea Ackermann / Dr. Barbara Koelges / Sr. Annemarie Pitzl

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