Pressemitteilung: Tiramisu-Preis 2024 an LernFABrig verliehen

Pressemitteilung am 07.11.2024

Tiramisu-Preis 2024 an LernFABrig verliehen
Anerkennung für vorbildliches Engagement in der Kinder- und Jugendhilfe

Koblenz. Am 5. November 2024 wurde im XGround, der Jugendkirche in Koblenz, der Tiramisu-Preis feierlich an das Schulprojekt LernFABrig verliehen. Die Auszeichnung würdigt Initiativen, die sich in herausragender Weise für Kinder und Jugendliche einsetzen, die herausfordernde Verhaltensmuster zeigen und aus dem gesellschaftlichen Kontext herauszufallen drohen. Die LernFABrig, ein Projekt aus Crimmitschau, erhielt den Preis in Anerkennung seiner wichtigen Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.

LernFABrig – ein Projekt mit Herz und Vision
Grit Theil, Leiterin der LernFABrig, stellte das Projekt im Rahmen der Preisverleihung umfassend vor. Begleitet von ihrem Kollegen Uwe Vogel, schilderte sie, wie LernFABrig täglich Kinder und Jugendliche unterstützt, die den Schulbesuch verweigern oder im Klassenverband ein störendes Verhalten aufweisen. Über psychosoziale Stabilisierung und eine Vielzahl anderer Methoden wird versucht, die Schülerinnen und Schüler in das Regelschulsystem zu reintegrieren. Ziel ist es, diesen jungen Menschen nicht nur Bildungschancen zu eröffnen, sondern ihnen auch eine verlässliche Begleitung auf ihrem Weg zu bieten. „Wir möchten Kinder und Jugendliche stärken und ihnen die Perspektive auf eine erfolgreiche Zukunft eröffnen,“ so Grit Theil. „Die LernFABrig wird durch den Landkreises Zwickau und das Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) ermöglicht. Wir haben schon viele Ideen, was wir über diese Finanzierung hinaus mit dem Preisgeld für unsere Jugendlichen machen können.“
Gemeinsam nahmen Theil und Vogel das Preisgeld über 2.500 Euro von Dr. Maria Decker, Vorsitzende von SOLWODI Deutschland e.V., und Peer Papst, Leiter des Jugendamtes der Stadt Koblenz, entgegen.
 

SOLWODI: Brücke zwischen Frauen- und Jugendschutz
In ihrer Ansprache betonte Dr. Maria Decker, wie gut SOLWODI die Wichtigkeit von Projekten wie LernFABrig versteht. „Unter den Frauen, die bei SOLWODI nach Unterstützung suchen, sind viele Jugendliche, die Gewalt und Not erfahren haben,“ hob Decker hervor. „Zudem ziehen auch mit einigen Müttern auch immer wieder Kinder in unsere Schutzeinrichtungen ein, die selbst Gewalt erlebt haben.“ Sie unterstrich, dass SOLWODI diese Problematiken täglich in der eigenen Arbeit erlebt und dass umfassende Hilfe für Kinder und Jugendliche, die solche Erfahrungen gemacht haben, essenziell ist.
 

Engagierte Unterstützung durch Peer Papst und die Stadt Koblenz
Anstelle von Frau Mohrs, die aufgrund einer Erkrankung kurzfristig absagen musste, hielt Peer Papst die Laudatio auf die LernFABrig. Er würdigte die Arbeit des Projektes als „wegweisend für die Zukunft der Jugendhilfe und ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Kinderrechte praktisch umgesetzt werden können“. Papst betonte zudem die enge Verbindung zur Stadt Koblenz und die Notwendigkeit, die Bedingungen für benachteiligte Kinder und Jugendliche durch gezielte Projekte zu verbessern.
 

Frau Prof. Beckmann beleuchtet die Situation der Kinderrechte in Deutschland
Den inhaltlichen Abschluss bot der Vortrag von Frau Prof. Dr. Kathinka Beckmann von der Hochschule Koblenz, die die kritische Lage der Kinderrechte in Deutschland aufzeigte. Unter der Überschrift „Politische (Miss)Achtung der Kinder und ihrer Rechte“ machte sie deutlich, dass die Einhaltung der Kinderrechte und die politische Umsetzung längst erlassener Regelungen in Deutschland keine Selbstverständlichkeit sei. Prof. Beckmann lobte die Arbeit von LernFABrig und von SOLWODI als wichtige Akteure in der Verbesserung der Lebenssituation von benachteiligten Kindern und Jugendlichen und ermutigte die Anwesenden, sich engagiert für die Kinderrechte einzusetzen.
 

Musikalischer Rahmen durch die XBand
Die musikalische Begleitung übernahm die XBand, die Jugendband des XGround, unter der Leitung von Bernd Keffer. Ihre lebhaften und einfühlsamen Darbietungen verliehen der Veranstaltung einen feierlichen und zugleich jugendlichen Rahmen, der die Gäste immer wieder mitriss.
 

Ein Zeichen für die Zukunft
Der Tiramisu-Preis 2024 für LernFABrig ist nicht nur eine Würdigung für ein herausragendes Projekt, sondern auch ein wichtiges Zeichen, dass das Engagement für Kinder- und Jugendrechte unermüdlich weitergehen muss. Dafür setzen sich die anonymen Stifter des Tiramisu-Preises ein und freuen sich bereits jetzt auf die Bewerbungen im kommenden Jahr.