Andrea Nahles besucht die SOLWODI-Zentrale in Boppard
Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles und ihre Wahlkreisreferentin Karin Küsel, Bürgermeisterin von Urbar, besuchten heute die Zentrale der internationalen Menschenrechtsorganisation SOLWODI in Boppard.
SOLWODI-Vorsitzende Sr. Dr. Lea Ackermann und ihre Mitarbeiterinnen sprachen mit der Bundespolitikerin über die praktischen Auswirkungen der Asylpolitik für Sozialeinrichtungen, die beratend tätig sind. „Insbesondere in ANKERzentren können Opfer von Menschenhandel von unseren Mitarbeiterinnen nicht mehr beraten und begleitet werden. Nach dem Dublin-Verfahren unterliegen die Flüchtlingsfrauen einer raschen Abschiebung in Länder wie z.B. Spanien oder Italien, wo sie erneut Opfer von Zwangsprostitution werden“, informierte Sr. Dr. Lea Ackermann über aktuelle Fälle aus der SOLWODI-Beratungsarbeit.
Im vergangenen Jahr hatte SOLWODI 2471 Frauen aus 109 Ländern beraten, darunter 413 Menschenhandelsopfer. 2018 verzeichnet SOLWODI einen massiven Anstieg bei den Erstkontakten als auch bei den Betroffenen von Menschenhandel. Der enorme Anstieg an zu betreuenden Frauen und der sehr geringe finanzielle Zuschuss waren weiteren Thema. Zudem der internationale Menschenhandel, die Anwerbung von Flüchtlingsfrauen auf ihren Fluchtrouten zur Prostitution in Deutschland sowie die oftmals fehlenden weiblichen Anhörerinnen und Dolmetscherinnen im Asylverfahren.
Zudem ging eine Einladung zum 3. Weltkongress gegen die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen an Andrea Nahles, die sie gerne annahm. SOLWODI richtet die Veranstaltung zusammen mit CAP INTL und „Armut und Gesundheit in Deutschland e.V“ vom 2. bis 5. April 2019 an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz aus. Ziel des Kongresses ist es, ein Umdenken in der Gesellschaft für das Thema zu schaffen und in der Prostitutionsgesetzgebung mit dem Nordischen Modell (Sexkaufverbot) legislative Alternativen aufzuzeigen.
Bild zur Meldung: Andrea Nahles und Sr. Lea Ackermann