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Pressemitteilung: Prävention irregulärer Migration - SOLWODI führt Schulungen in Nigeria durch

26. 06. 2024

Pressemitteilung am 26.06.2024

 

Prävention irregulärer Migration

SOLWODI führt Schulungen in Nigeria durch

 

Koblenz. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung reisten Charlotte Becker und Mona Schmidt als Vertreterinnen der Frauenrechtsorganisation SOLWODI in die nigerianische Metropole Lagos, um Schulungen zur Prävention irregulärer Migration durchzuführen.  Diese wichtige Initiative wird durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH gefördert und fand in enger Kooperation mit den Partnerorganisationen Girls’ Power Initiative, Patriotic Citizen Initiatives und Advocacy for Inclusion and Support Initiative statt.

„Aus unserer Beratungsarbeit mit nigerianischen Frauen sehen wir den Bedarf nach solchen Angeboten, denn vielen Menschen sind die Gefahren irregulärer Migration nicht bekannt. Befeuert wird dies durch die gezielte Verbreitung von Falschinformationen, um beispielsweise Frauen dem Menschenhandel und der Prostitution zuzuführen.“, berichtet Charlotte Becker. „Vor diesem Hintergrund freuen wir uns über das große Interesse und über 29 Teilnehmende von 25 verschiedenen Organisationen.“ Neben Nichtregierungsorganisationen und Netzwerken, die sich u.a. gegen Menschenhandel oder für die Rechte von Frauen und Kindern einsetzen, waren auch staatliche Institutionen wie die nigerianischen Ministerien für Frauenangelegenheiten sowie für Jugend und Entwicklung, die Einwanderungsbehörde und die staatliche Polizeibehörde gegen Menschenhandel vertreten. Auch ein Mitarbeiter der GIZ Nigeria nahm teil.

Die Schulungsinhalte hatte SOLWODI gemeinsam mit ihren nigerianischen Partnerorganisationen vorbereitet. „Wir konnten die Geschichte der Migration in Nigeria, Möglichkeiten der Prävention von irregulärer Migration und legale Einreiseoptionen thematisieren. Auch das Leben von Migranten und Migrantinnen in Deutschland konnten wir ansprechen und mögliche Wiedereingliederungsmaßnahmen im Fall einer Rückkehr nach Nigeria aufzeigen.“, so Mona Schmidt. Besonderes Interesse zeigten die Teilnehmenden an der sogenannten Chancenkarte als Weg einer regulären Migration nach Deutschland, denn die Gründe für das Verlassen der Heimat sind vielfältig, wie Roland Nwoha von Advocacy for Inclusion and Support Initiative ausführte: Wirtschaftskrisen, Krieg, Umweltkatastrophen, aber auch Perspektivlosigkeit. 

Bei den Themen Perspektivlosigkeit und wirtschaftliche Krisen setzte Osita Osemene, Vertreter der NGO Patriotic Citizen Initiatives, an. Er stellte mögliche Geschäftsideen vor, mit denen Menschen in Nigeria wirtschaftlich Fuß fassen können und von einer folgenreichen Migration absehen. „Um Frauen und Kinder langfristig vor Gewalt zu schützen, müssen unbedingt männliche Rückkehrer mitgedacht werden. Viele gehen aus Scham, als Versager dazustehen, nicht zu ihren Familien zurück, finden kaum Unterstützung und sind mit ihren Traumata oft auf sich allein gestellt. Die daraus resultierende Frustration führt nicht selten zu Gewalt, gerade auch gegenüber Frauen und Kindern.“, betont Osita Osemene.

Nach zwei Tagen umfangreichen Programms freuen sich die Teilnehmenden, die Schulungsinhalte in ihre Organisationen weiterzutragen, um sie dort in der Beratung mit Migrationswilligen einzusetzen und sie über die Möglichkeiten und Risiken aufzuklären. SOLWODI wird das Format bereits in den kommenden Tagen in Benin City mit weiteren Partnerorganisationen fortsetzen.

 

Bild zur Meldung: Charlotte Becker (r.) und Mona Schmidt (l.) bei der Schulung in Lagos. Foto: Killshot Studios für SOLWODI

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