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Prävention irregulärer Migration: SOLWODI führt Schulungen in Ghana durch

06. 06. 2024

Pressemitteilung am 06.06.2024

 

Prävention irregulärer Migration

SOLWODI führt Schulungen in Ghana durch

 

Koblenz. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung reisten Aferdita Salihu und Greta Tünkler als Vertreterinnen von SOLWODI in die ghanaische Hauptstadt Accra, um in Zusammenarbeit mit der Partner-NGO All Smile Together Foundation Schulungen zur Prävention irregulärer Migration durchzuführen. Diese wichtige Initiative wird gefördert durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.

 

„Ghana steht aktuell vor erheblichen Herausforderungen: hoher Migrationsdruck, hohe Arbeitslosigkeit trotz (akademischer) Ausbildung, hohe Inflation und weit verbreitete Korruption, insbesondere in ländlichen Gebieten.“, so Faida Sulley, Sozialarbeiterin bei der All Smile Together Foundation, über die Situation in Ghana. „Viele unserer jungen Menschen suchen nach besseren Lebensperspektiven im Ausland, was sie nicht selten in die Hände von Schleppern und Menschenhändlern treibt.“ Alleinstehende Frauen sind dabei besonders gefährdet, Gewalt und sexuelle Ausbeutung zu erfahren. Zudem ist Ghana Zielland für Migranten und Migrantinnen aus den Nachbarstaaten Côte d’Ivoire, Togo und Burkina Faso.

 

„Uns geht es darum, besonders vulnerable Gruppen, also Frauen und Jugendliche, für die Gefahren und Risiken einer irregulären Migration zu sensibilisieren. Jedes Jahr wenden sich beispielsweise bis zu 400 Frauen an SOLWODI, die von Menschenhandel betroffen sind oder bei denen der Verdacht der Betroffenheit besteht.“, erklärt Greta Tünkler über ihre Arbeit in Ghana. „Wir wünschen uns, dass keine weitere Frau von solcher Gewalt betroffen ist, und sprechen daher in unseren Schulungen auch darüber, wie die Perspektiven auf Asyl und die Bedingungen für Schutzsuchende in Deutschland aussehen. Das ist wichtig, um zu erkennen, wie groß die Risiken gegenüber den Chancen in Deutschland überhaupt sind. Des Weiteren informieren wir auch über die Voraussetzungen für eine legale Migration.“. 

 

Die Schulungsteilnehmenden zeigten sich sehr engagiert und äußerten großes Interesse und Bedarf an Informationen über legale Migrationswege und die Bedingungen von Asylsuchenden. Es gab intensive Diskussionen über Migration und Entwicklungschancen in Ghana. Der undurchsichtige Prozess, fehlende finanzielle Ressourcen und die hohen Anforderungen wurden als zentrale Hinderungsgründe für eine legale Migration identifiziert. Aferdita Salihu freute sich sehr über den großen Output ihrer Veranstaltung. „Die teilnehmenden NGOs planen, die gewonnenen Erkenntnisse in ihre Sensibilisierungsprogramme zu integrieren und an ihre Klientinnen und Klienten weiterzugeben. Einen großen Bedarf sehen wir vor allem im Empowerment zur Ausbildung von Mädchen und Frauen im MINT-Bereich und anderen männerdominierten Arbeitsbereichen.“.

 

An den beiden intensiven Schulungstagen nahmen Mitarbeitende von 16 ortsansässigen NGOs teil, die mit entsprechenden vulnerablen Gruppen zusammenarbeiten.  Externe Einblick boten der Vertreter der  Anti-Human-Trafficking Unit der Polizei und die Vertreterin des Ministry of Gender, Children and Social Protection sowie Prof. John K. Anarfi, ein Experte auf dem Gebiet der Migration. Darüber hinaus konnten die Erfahrungen von SOLWODI Klientinnen, die den gefährlichen Weg nach Deutschland gewagt hatten und letztlich wieder in ihre Herkunftsländer zurückkehren mussten oder wollten, mittels vorher aufgenommener Interviews eingebunden werden.

 

Die Schulungsreise war ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen SOLWODI und den ghanaischen Partner-NGOs. „Es ist ein gutes Gefühl, dass wir mit dieser Arbeit das Bewusstsein für die Gefahren der irregulären Migration stärken und die Möglichkeiten sicherer und legaler Wege aufzeigen können. Ich bin sicher, dass aus den gewonnenen Erkenntnissen und den neu geknüpften Netzwerken ein nachhaltiger Beitrag zur Prävention von Menschenhandel und Gewalt im Zusammenhang mit Migration erreicht werden kann. Wir werden daher in einigen Wochen unsere Schulungsarbeit im Norden des Landes, in Tamale, fortsetzen.“, stellt Greta Tünkler abschließend in Aussicht.

 

 

Infos zum Foto:

Die Teilnehmenden der Schulung gemeinsam mit den beiden SOLWODI Mitarbeiterinnen.

Foto: Magdalena Mork für SOLWODI

Von allen Personen liegen Einverständniserklärungen zur Veröffentlichung des Fotos für die Berichterstattung vor.

 

Bild zur Meldung: Die Teilnehmenden der Schulung gemeinsam mit den beiden SOLWODI Mitarbeiterinnen.

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